@article{oai:soar-ir.repo.nii.ac.jp:00017406, author = {大澤, 元}, journal = {信州大学教養部紀要.}, month = {Mar}, note = {“Die Feldquellen versiegen, die Waldquellen nicht”, legte Adalbert Stifter einer Figur seines Geschichtsromans “Witiko” (1867) in den Mund. Es läßt sich hieraus eine tiefe, hingebende Liebe zu seiner Heimat Böhmen und seinem Vaterland Österreich vermuten. Denn die Entstehungsgeschichte des Romans situiert sich genau mitten im Österreichisch-Preußischen Kriege, worin die Österreicher bei Königgrätz besiegt wurden. Die Antriebskraft zur Entstehung des Romans ist nicht nur auf diesen Krieg zurückzuführen. Man soll auch aufmerksam auf eine andere Absicht des Dichters machen. Kein anderes Naturgebilde, von Rosen oder Wäldern abgesehen, hat den Dichter so sehr inspiriert wie der Brunnen und die Quelle. Erst im letzten Teil Stifters schriftlicher Hinterlassenschaft erschließt er den wahren Kosmos seines Denkens und Fuhlens. Der Brunnen wird zu Medium für die eigentliche, unterliegende Ausdrucksabsicht des Dichters. In einem seiner früheren Werke, “Der beschriebene Tannling” kommt der Brunnen hervor, der vor dem Hintergrunde der Sage und Legende steht. Wie der Blinde, der zum ersten Mal von dem Wasser trinkt, ist der einfache Holzhacker nach seinem Schlaf und Traum in der Seele sehend geworden. Der Brunnen symbolisiert Befreiung von der Schuld, wei er von dem geplanten Eifersuchtsmorde abgehalten wird. Der Erzählgang zeigt, daß der Holzhacker als gebrochener Mann sein Leben in völliger Einsamkeit beschließt, während seine Geliebte ihn verläßt und in die ferne Gegend weggeht. In der Erzählung “Bergkristall” erscheint der bergdörftiche Brunnen als Allegorie yom “Wasser des Lebens, klar wie Kristall”. Das versinnbildet die Erlösung der zwei unschuldigen Geschwister, die aus der Geborgenheit des Tales in die lrre geftihrt wurden, hinauf ins Chaos, in die drohende Todesgefahr der Eishöhle. In dem Roman “Nachsommer” kommt der antike Nymphen-Brunnen in der Grotte als Symbol des Einvernehmens der zwei Seelen heraus, da die beiden jungen Leute sich dort zufällig begegnen und sich verlieben. Brunnen, Grotte und Nymphen erinnern uns an die griechische Sagenwelt, vor allem jene Gestalt Odysseus. Das Thema des Buches ist die Verknüpfung wissenschaftlicher Exaktheit mit dem humanistischen Erbe. Aber trotzdem will der Roman-Held Heinrich einer österreichischen Tradition und Gewohnheit folgen, die von vornherein als schlechthin verbindlich vorausgesetzt wird. Das ist das Verhalten zur Wirklichkeit, gegenüber der ein individueller Mensch seinen Anspruch, als ihr Mittelpunkt zu gelten, aufgeben muß. In dieser Hinsicht findet man solche Haltung auch im Witiko zurück. Wenn man aber beide vergleicht, so liegt doch eine kleine Verschiedenheit dazwischen. Witiko sagt: “Ich suchte zu tun, wie es die Dinge fordern……” Diese Worte kommen aus der Besorgnis, daß er immer auf die reine Objektivität besteht. Zum Maßstab kann er nicht nur menschliches Handeln und Leisten nehmen, sondern auch Gegenstände der Natur. Deshalb wählt er das Wort “Dinge”. Dadurch verstärkt er erheblich jene Tendenz, sich selbst gleichsam auszulöschen. Es handelt sich also nicht urn das Schicksal des Individuums, sondern urn das des ganzen Volkes. Witiko trinkt mit den anderen Waldbauern yom Quellenwasser. Die Waldsteinquelle ist eine Metapher des Solidaritätsgefühls., Article, 信州大学教養部紀要. 28: 131-140(1994)}, pages = {131--140}, title = {水の変幻:シュティフター作品に現れた泉の考察}, volume = {28}, year = {1994} }